Beschreibung:
Schwarze Löffelspitzen,
helle Augen, lange Löffel, dunkles Fleisch, lange Hinterläufe, 3 bis 4
kg Lebendgewicht, weiße Bauchseite, runde, breite Gaumenöffnung.
Der recht anpassungsfähige Feldhase,
ursprünglich ein Bewohner der Steppe, lebt heute bei uns in unserer
vielfältigen Kulturlandschaft nahezu überall, wenn auch leider nicht
mehr so zahlreich, wie es früher einmal der Fall war. Er hält sich
hauptsächlich im freien Feld auf, kommt aber auch im Wald vor, so dass
wir in diesem Fall von "Waldhasen" sprechen.
Den Tag über verbringt der Hase meist ruhend in seiner Sasse (Lager)
und wird am Abend zur Nahrungssuche aktiv. Nur die Begattungszeit
(Rammelzeit) bringt ihn auch tagsüber auf die Läufe. Als Deckung für
den Tag bevorzugt er frisch umgepflügte Sturzäcker, aber auch
Feldraine, Grabenböschungen, Wiesen und Heckenränder. Immer benutzt er
eine ausgescharrte Sasse (Mulde), in die er sich mit der Nase gegen den
Wind und angelegten Löffeln (Ohren) drückt. Seine Begabung, sich an
das Gelände anzupassen, ist erstaunlich. Er ist ein reiner
Pflanzenfresser. Im Sommer besteht seine Nahrung aus Gräsern, Kräutern
und Klee. Im Winter aus Trieben, Knospen, Rinde (Prossholz) und
Kohlarten.
Der Feldhase vernimmt (hört) sehr gut und nimmt in der Sasse auch
Bodenerschütterungen, z.B. bei Annäherung eines Menschen, sehr fein
wahr. Daher der Volksglaube, er "schlafe mit offenen Augen"
(er ist längst wach, bevor wir ihn in der Sasse bemerken). Das
Witterungsvermögen ist ebenfalls sehr gut, der Gesichtssinn jedoch
hauptsächlich auf das Erfassen von Bewegungen ausgerichtet. Zur
besseren Orientierung macht der Hase seinen bekannten "Kegel",
indem er sich auf den Hinterläufen aufrichtet. Bevor er sich in
die Sasse legt, macht er einen weiten "Absprung" unter Wind
von seiner Spur, um Verfolger rechtzeitig wahrnehmen zu können.
Zahnformel Feldhase:
2 |
· |
0 |
· |
3 |
· |
3 |
= 28 |
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0 |
· |
2 |
· |
3 |
Bestand:
- In vielen Regionen Deutschlands ist
ein Rückgang der Hasenpopulation zu verzeichnen. Durch die
Intensivierung der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten
verliert der Feldhase zunehmend an Lebensraum und
Nahrungsangebot. Landwirtschaftlicher Maschineneinsatz,
Straßenverkehr, Landschaftszersiedelung und zunehmende Dichten
der Beutegreifer machen ihm zu schaffen. Die Bejagung erfolgt
unter Berücksichtigung regionaler Verhältnisse. In vielen
Gebieten verzichten Jäger freiwillig auf die Hasenjagd.
Steckbrief
Name:
|
Feldhase
|
Klasse: |
Säugetiere |
Größe: |
ca.
40 - 70cm |
Gewicht: |
2 - 6kg
|
Alter: |
bis
zu 12 Jahre |
Aussehen: |
hell-
bis dunkelbraunes Fell, helleres Bauchfell |
Geschlechtsdimorphismus: |
Nein
|
Ernährungstyp: |
Pflanzenfresser (herbivor) |
Nahrung: |
Gras,
Blätter, Kräuter, Wurzeln |
Verbreitung: |
Europa,
Asien, Australien, Nordamerika |
ursprüngliche Herkunft: |
Europa |
Schlaf-Wach-Rhythmus: |
dämmerungs- und nachtaktiv |
Lebensraum: |
offene
oder halboffene Landschaften |
natürliche Feinde: |
Fuchs,
Hund, Katze, Greifvögel, Rabe, Krähe |
Geschlechtsreife: |
gegen
Ende des ersten Lebensjahres |
Paarungszeit:
|
Januar - Oktober |
Tragzeit: |
42 Tage |
Wurfgröße: |
2 - 3
(selten 4 - 5) Jungtiere |
Sozialverhalten: |
Einzelgänger
|
Vom Aussterben bedroht:
|
Nein
|
|