Sichere Jagd |
Verhalten bei
einem Jagdunfall
|
Sichere Jagd |
-
Jagd sofort einstellen,
Überblick verschaffen, Situation sachlich beurteilen. Der Eigenschutz
und die Sicherheit Dritter haben oberstes Gebot. Sämtliche Waffen sind
selbstverständlich unverzüglich zu entladen.
-
Sie können schon mit einfachen
Mitteln Erste Hilfe leisten. Sie sind dazu sogar verpflichtet.
Erweiterte EH - Maßnahmen durch Ersthelfer bis zum Eintreffen von
Fachkräften. Unterstützen sie auf jeden Fall die Kräfte des
Rettungsdienstes. Gruppenführer sofort verständigen durch lautes
Rufen, Trillerpfeife, Mobiltelefon, Jagdhorn, Funkgeräte. Die
Gruppenführer unterbrechen unverzüglich die Jagd großräumig.
-
Notruf - Meldung an Integrierte Leitstelle (IL) durch Verantwortlichen
(Gruppenführer oder Jagdleiter). Was ist genau passiert: z.B.
Jagdunfall durch Schussverletzung, Bein- / Armbruch, akute
Brustschmerzen, blutende Wunde usw. Wie viele Betroffene /
verletzte Person (Personen gibt es? Wo ist der genaue Einsatzort
(z.B. Rettungspunkt Nr. HEB 2046; geeigneten Anfahrtsweg für
Rettungskräfte, werden spezielle Bergegeräte benötigt, Seilwinde,
zusätzliche Rettungskräfte, geländegängige Fahrzeuge, ev. geeigneten
Landeplatz für Rettungshubschrauber mitteilen und diesen
kennzeichnen)? Das Gespräch wird in der Regel durch die
Rettungsleitstelle beendet!
Der private Transport von
Verletzten oder Schwerkranken ist zu unterlassen. Den Transport
übernimmt der Rettungsdienst, die Bergwacht oder der
Rettungshubschrauber, um den Patienten schonend und schmerzfrei in
eine Fachklinik zu verbringen. Reanimierungspflichtige Patienten sind
nur bedingt transportfähig!
-
Die frühere empfohlene Vorgehensweise (mehrere z.B. drei) Schüsse als
Notsignal abzugeben, ist ungeeignet. Es könnten auch abgegebene
Schüsse auf Wild gewesen sein. Besser ist es, Helfer z.B. durch
andauerndes Hupen, mittels Handy oder Funkgerät aufmerksam zu machen.
Holen Sie als Einweiser die Rettungskräfte am Rettungspunkt ab und
beauftragen sie diese, eventuell nachfolgende Rettungskräfte zu
lotsen. Oft treffen Notarzt und weitere Rettungsmittel nicht
gleichzeitig am Rettungspunkt ein. Stellen sie sicher, dass auch
später eintreffende Rettungsmittel noch in den Rettungseinsatz
eingebunden werden können. Sollten als Erstfahrzeug ein FFW-Fahrzeug
eintreffen, besteht die Möglichkeit, die Fahrstrecke an jeder
Abzweigung / Kreuzung mit Pylonen oder Einweiser zu kennzeichnen, um
ein dauerndes Pendeln des Einsatzfahrzeuges zu unterbinden. Damit ist
die Gefahr des Gegenverkehrs auf den Waldwegen auch gänzlich
unterbunden.
Alle unmittelbar am Einsatz beteiligten Personen
(ev. Zeugen) haben sich weiterhin zur Verfügung zu halten. Verursachen
sie bei der Fahrt zum Rettungspunkt keinen weiteren Unfall! Das Tragen
von signalfarbener Kleidung ist während der gesamten Jagdzeit
verpflichtend. Gegebenenfalls ist auch die Integrierte Leitstelle
(ILS) über die infrage kommenden geplanten Rettungspunkte zu
informieren, in dem Bereich gejagd wird. Dies erspart unnötiges
Suchen. Eine Ausbildung des Jagdaufsehers zum Ersthelfer ist
empfehlenswert und sollte regelmäßig aufgefrischt werden.
-
Grundsätzlich ist das Führungsteam für alle Teilnehmer, ausgenommen
Nachsuchen / Hundeführer, weisungsberechtigt. Der erste
Ansprechpartner für den Jagdgast ist in der Regel in allen Fällen
(Unfälle -Notfälle) im Idealfall immer der Gruppenführer.
-
Die Grenzen des Jagdbereiches sowie die Schussgrenzen müssen für jeden
Schützen klar erkennbar sein. Dabei müssen die Schussbereich so
gewählt werden, dass ein sicheres Ansprechen des Wildes und eine
gefahrlose Schussabgabe möglich ist.
Quelle: Zeitschrift "Der Jagdaufseher in
Bayern"
zurück
|
|