Sperlingskäuze sind dämmerungsaktive
Tiere. Während den Vollmond-Nächten trifft man sie öfters auch
in der Nacht an. Am Tage sitzen sie meistens aufrecht an einem
Stamm und unterziehen sich an einem Sonnenbad. Die Körperpflege
ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Aktivitäten. Sie
besteht aus Putzen, Schütteln und Kratzen. Zwischenzeitliche
Wasser- oder Regenbäder gehören ebenso zur Körperpflege.
Das Revier eines Sperlingskauzes
beträgt durchschnittlich 3 Quadratkilometer. Dieses wird
gegenüber Artgenossen, auch Weibchen, intensiv verteidigt. Ein
Gebiet wird durch Reviergesänge gekennzeichnet.
Hauptnahrung
der Sperlingskäuze besteht aus Kleinvögeln. Die häufigsten
Beutetiere stellen dabei Buchfinken und Tannenmeisen dar. Des
Weiteren jagen sie auch Kleinsäuger wie Spitzmäuse, Erdmäuse und
Rötelmäuse. Gelegentlich suchen sie nach kleineren Amphibien und
Reptilien.
Beutetiere wie
Spitzmäuse oder Amphibien werden von einem Ansitz aus beobachtet
und in einem Sturzflug erbeutet. Vögel werden durch
Verfolgungsjagden und Überraschungsangriffen getötet. Meistens
jagen Sperlingskäuze während der Dämmerung. Nur in der Brutzeit
kommt es vor, dass die das Tageslicht bevorzugen. Während bei
den Säugetieren die Haare nur grob entfernt werden, rupfen sie
die Vögel immer.
Sperlingskauz im Flug |
Der Sperlingskauz ist unsere kleinste heimische Eule (knapp Starengröße).
Die Gestalt des Sperlingskauzes ähnelt dem Steinkauz (flacher Kopf und
gelbe Augen). Die Gefiederunterseite ist hell mit schmalen braunen
Längsstreifen. Der Sperlingskauz hat eine Spannweite von 30 bis 40 cm.
Der Sperlingskauz
ist ein Höhlenbrüter, vorwiegend in Spechthöhlen. Er ist auch oft tagaktiv
und erbeutet mehr Kleinvögel als Mäuse. Wie alle Eulen hat auch der
Sperlingskauz einen geräuschlosen Flug.
Die Paarungszeit (Balz)
beginnt im Februar und dauert bis Anfang April. In einigen Fällen kommt es
zu einer Zweitbrut zwischen September und Oktober. Während der Balz fliegt
das Männchen sein Revier ab und beginnt mit dem Reviergesang, der später
in einen Paarungsruf übergeht. Durch verschiedene Rufe lockt das Männchen
das Weibchen an das Einflugloch seiner Höhle. Die Paarung findet auf
Ästen, stets in der Nähe der Höhle statt.
Bruthöhlen werden
meistens von Bunt- oder Dreizehenspechten übernommen. Das Einflugloch ist
dabei sehr eng und die Höhle relativ tief angelegt, damit die Küken sicher
vor Fressfeinden sind.
Ab Mitte April legt das
Weibchen zwischen vier uns sieben, schwach glänzende, weiße Eier ab. Diese
werden, je nach Witterungslage, zwischen 25 und 30 Tagen bebrütet. Das
Männchen bringt dem Weibchen während dieser Zeit Nahrung. Weibliche
Sperlingskäuze verlieren während der Brut bis zu einem Drittel ihres
ursprünglichen Gewichtes. Nach dem Schlüpfen beginnt das Weibchen mit dem
Säubern der Bruthöhle. Dabei wirft sie die Eierschalen sowie Kotballen
nach draußen. Das Männchen übergibt auch nach dem Schlüpfen der Küken die
Nahrung nur dem Weibchen, das es anschließend den Jungen übergibt. Nur
selten gesellt sich das Männchen zu den Jungkäuzen.
Nach rund einem Monat verlassen die Jungen Sperlingskäuze die Bruthöhle.
Nachdem sie weitere vier Wochen von den Eltern mit Nahrung versorgt
wurden, verlassen sie das Elternrevier. Die Geschlechtsreife erreichen sie
mit etwa fünf Monaten.
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