Fortpflanzung: |
Die Balzzeit, der Schnepfenstrich, beginnt je nach
Witterung und Höhenlage mitunter bereits im März. Im Gebirge etwas
später, etwa im April. Bis in den Juni hinein kann man die puitzenden
und quorrenden Männchen in manchen Revieren hören. Nachgelege und die
reguläre zweite Brut sind der Grund für die lange Balzzeit. Aus dem
Suchflug fällt das Männchen bei einem antwortenden Weibchen ein und
umwirbt es trippelnd mit gespreizten Schwingen.
Balzflug = Schnepfenstrich.
Die Männchen suchen in der
Morgen- und Abenddämmerung fliegend nach den am Boden sitzenden Weibchen.
Das Nest besteht aus einer Erdmulde unter deckendem Bewuchs oder
Astwerk. Es enthält in der Regel 4 braungefleckte Eier. Die Küken
schlüpfen nach 22 Tagen und sind sogenannte Nestflüchter. |
Beschreibung: |
Der Jäger bezeichnet die Waldschnepfe scherzhaft als den "Vogel
mit dem langen Gesicht". Der lange Stecher (Schnabel) der
Waldschnepfe weist im Flug nach unten. Die Grundfarbe der Waldschnepfe
(beide Geschlechter unterscheiden sich farblich nicht) ist bräunlich
bis erdfarben mit viel Bänderung. Der Scheitel bei der Waldschnepfe ist
quergebändert (Bekassine längsgebändert). Die Waldschnepfe ist ein
Zugvogel. Sie verlässt ihre Brutgebiete in unseren Breiten im Herbst
und kehrt im Frühjahr wieder zurück. In milden Gebieten kommt es auch
vor, dass Waldschnepfen überwintern.
Mit ihrem langen Schnabel sticht die Waldschnepfe im Waldboden nach
Würmern und Insekten. Es werden aber auch Insekten und Würmer an der
Oberfläche des Waldbodens aufgenommen.
Die Waldschnepfe brütet in nicht zu
dichten Laub- und Laubmischwäldern mit gut entwickelter Kraut-
und Strauchschicht. Lichtungen und Randzonen sind für die
Flugbalz wichtig. Eine gewisse Bodenfeuchtigkeit, die das
Sondieren mit dem Schnabel erlaubt, ist Voraussetzung.
Erlenbruchwälder sind wohl am attraktivsten. Außer
geschlossenen Wäldern werden auch Moore und Moorränder oder
waldgesäumte Bachläufe besiedelt.
Spärlicher Brutvogel, regelmäßiger
Durchzügler.
Wanderungen:
Kurzstreckenzieher. Heimzug Mitte MRZ bis Mitte APR, Wegzug ab SEP bis Mitte NOV.
Brut:
Bodenbrüter; Nest gut versteckt meist am Rande eines
geschlossenen Baumbestandes, etwa an Gräben oder Wegschneisen;
Eiablage ab Mitte MRZ, 1 Jahresbrut.
Brutzeit:
März bis Juli.
Tag- und nachtaktiv
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Vorkommen der Waldschnepfe in Bayern
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Steckbrief:
- Körperlänge: ca. 35 cm, der Schnabel
(Stecher) ist länger als der Kopf; kräftige Beine (Ständer).
- Der Vorderkopf ist gelbgrau mit schwarzen
Querbändern.
- Gefieder mit guter Tarnfärbung: rostrot,
braun, grau und gelb gesprenkelt.
- Die Beinfarbe ist altersabhängig: hellrosa
bei jungen bis dunkelgrau bei alten Vögeln.
Fortpflanzung
- Zwei Jahresbruten: Ende März bis Ende Juni.
- In der Abenddämmerung vollzieht das Männchen
seine charakteristischen Balzflüge mit oft schnellem, doppeltem
Flügelschlag, während das Weibchen seine Anwesenheit durch Hüpfer auf
der Stelle anzeigt, die von hastigem Auffliegen unterbrochen werden.
- Bodenbrüter:
Das Nest besteht aus einer
mit Laub ausgelegten Bodenmulde.
- Meist vier Eier pro Gelege (kurz-oval,
hellbraun bis rahm gelb und dunkel gefleckt).
- Brutdauer: 20 bis 22 Tage.
- Das Männchen kümmert sich weder um das Gelege
noch um die Aufzucht.
- Die Jungtiere sind Nestflüchter und mit ca.
20 Tagen flugfähig
- Bei Gefahr klemmt sich der Muttervogel die
Jungen zwischen Bauch und Beine und fliegt mit ihnen davon; Etappen
bis 100 Metern sind so möglich.
- Sterblichkeit der Jungen in den ersten drei
Wochen: 20-30 Prozent.
Gefahren für die Waldschnepfe
- Zerstörung des Lebensraums durch Entwässerung
von Auenlandschaften
- Hohe Sterblichkeit im 1. Lebensjahr (bis zu
70 % der Tiere)
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