Beschreibung: |
Die Wildkatze hat eine gelbgraue Grundfärbung
mit schwarzer, schwacher Streifung. Bei jungen Wildkatzen ist die
Rute bis zum Ende nicht gleich stark behaart. Auch wegen der geringeren
Stärke ist die Gefahr der Verwechslung mit gleichfarbigen Hauskatzen
leider möglich. Die Wildkatze (45- 68 cm lang, 35 - 40 cm hoch und 7 - 9
kg schwer) ist jedoch stärker als Hauskatzen und haben eine buschige Rute,
die vor dem schwarzen Endstück drei deutlich geschlossene schwarze Ringe
und einige weniger deutlich ausgeprägte Ringe aufweist. Der schwarze
Sohlfleck hinter dem Ballen ist kleiner als bei der Hauskatze. Der
Nasenspiegel ist fleischfarben. Das Trittsiegel bei der Wildkatze ist rund
wie bei Hauskatzen, nur stärker. Die Krallen drücken sich im Spurenbild
nicht ab.
Infolge ganzjähriger Schonung hat
sich die Wildkatze in den meisten Mittelgebirgen wieder verbreitet. Auch
bei uns im Altmühltal ist sie wieder heimisch. Sie lebt vereinzelt in
ausgedehnten, deckungsreichen Waldungen, wo sie sonnseitige Hanglagen und
nahrungsreiche Schlagflächen bevorzug. Die Wildkatze geht bevorzugt in der
Dämmerung und nachts auf Beutefang. Hierbei fallen ihr Jungwild und Vögel,
hauptsächlich aber Mäuse zum Opfer. Die Lautäußerungen ähneln denen der
Hauskatze sehr.
Die Wildkatze orientiert sich hauptsächlich mit
Gesicht (Augen) und Gehör. Der Geruchssinn ist schlecht entwickelt.
Zahnformel:
Die Wildkatze hat ein für ihre Lebensweise
typisches Gebiss mit der Zahnformel: 3 1 3 1 3 1 2 1
= 30 Zähne |
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Steckbrief:
Name: Wildkatze
Klasse: Säugetiere
Größe: 70 - 90cm
Gewicht: 4 -
8 kg
Alter: 6 - 10 Jahre
Aussehen: Fellfärbung ist abhängig von der jeweiligen Unterart
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Fleischfresser
Nahrung: Maus, Wanderratte, kleine Amphibien
Verbreitung: Europa, Asien, Afrika
ursprüngliche Herkunft: Afrika (Falbkatze)
Schlaf-Wach-Rhythmus:
überwiegend in der Dämmerung und in der Nacht; aber auch tagsüber (Sonne)
Lebensraum: naturbelassene Wälder
natürliche Feinde: Habicht, Steinadler,
Uhe, Luchs, Wolf, Straßenverkehr, kalte und schneereiche Winter (der Fuchs stellt für gesunde Wildkatzen keine Gefahr dar
(außer eventuell
dem Nachwuchs)) Geschlechtsreife: gegen Ende des ersten Lebensjahres
Paarungszeit: Januar - März
Tragzeit: 60 -
66 Tage
Wurfgröße: 3 - 5 Jungtiere
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Nein
Die Wildkatze gehört wie der Luchs
zum jagdbaren Wild. Sie ist jedoch - wie der Luchs auch - ganzjährig
geschont. In Gebieten, in denen die Wildkatze vorkommt, ist die Fangjagd
grundsätzlich nur auf Lebendfallen zu beschränken. Hier sind auch nur
eindeutig an ihrer Färbung erkennbare verwilderte Hauskatzen zu erlegen.
Das größte Problem für die Wildkatze ist heute die immer intensivere
Nutzung der Landschaft durch Verkehr, Siedlungsgebiete und Landwirtschaft.
Dadurch wurden die Tiere auf wenige Restlebensräume zurückgedrängt. Diese
letzten Rückzugsgebiete liegen voneinander isoliert. Die dort lebenden,
vereinzelten Wildkatzenpopulationen sind sehr klein und daher entsprechend
anfällig für Inzucht und Krankheiten.
Eine weitere Gefahr für die Wildkatze geht von verwilderten Hauskatzen
aus, da es zur Hybridisierung (den sogenannten Blendlingen) und
Übertragung von Haustierkrankheiten kommen kann.
UNTERSCHEIDUNG WILD- UND HAUSKATZE
Wildkatzen sind kaum größer als Hauskatzen, durch ihr längeres Fell,
besonders im Winter, wirken sie aber meist etwas kräftiger.
Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zwischen Wildkatzen und
wildfarbenen Hauskatzen ist der dickere Schwanz der Wildkatze, der
weniger Ringe aufweist als der von Hauskatzen und auffällig stumpf
endet. Außerdem endet der dunkle Aalstrich auf dem Rücken bei
Wildkatzen bereits an der Schwanzwurzel. Bei wildfarbenen Hauskatzen
hingegen erstreckt er sich über den gesamten Schwanz. Aufgrund einer
starken Zeichnung sind sehr junge, unselbstständige Wildkatzenwelpen
häufig nicht sicher von wildfarbenen Hauskatzenwelpen zu
unterscheiden. Im Freiland fällt aber auch das Verhalten der Wildkatze
sofort auf: Sie ist sehr scheu und meidet die Nähe zum Menschen
strikt.
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