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Von
großer jagdpraktischer Bedeutung sind auch heute noch die
Jagdsignale. Sie dienen besonders der
Verständigung während großflächig durchgeführter Treib-, Drück- und
Riegeljagden. Mit den sogenannten Todsignalen bringen die Jäger dem
erlegten Wild ihre Achtung zum Ausdruck. Jagdsignale
sind ein fester Bestandteil der Jagdkultur.
Früher war der Gebrauch von Jagdhörnern bei Gesellschaftsjagden eine
elementare Notwendigkeit. Man kann davon ausgehen, dass Jagdhörner schon
viel früher bei der Jagd benutzt wurden, als wir dafür schriftliche
Aufzeichnungen haben. Wie hätte man sich denn auch sonst
verständigen sollen? Man konnte nicht schnell mit dem Fahrzeug in
ein anderes Revierteil fahren und schon gar nicht telefonieren. Aber
auch heute finden Jagdsignale bei Gesellschaftsjagden und anderen
jagdlichen Veranstaltungen noch immer
ihre Verwendung und wurden im Laufe der Zeit ein Ausdruck und ein
Zeichen guten Waidwerks. |
Der
ehemalige Landesbläserobmann und Jagdhornstückekomponist
Reinhold Stief unterscheidet drei Gruppen von Jagdsignalen:
a) die Jagdleit-, b) die allgemeinen und c) die Wild- oder
Totsignale.
Jagdleitsignale sind reine Verständigungssignale
während der Jagd, die einstimmig oder solistisch geblasen
werden. Beispiele sind: "Das Ganze langsam treiben" oder
"Hahn in Ruh". Allgemeine Signale sind Gruppensignale. Sie
erklingen, wenn die Jagdgesellschaft versammelt ist. Sei es
nach der Jagd mit dem Signal "Jagd vorbei", oder vor
dem Schüsseltreiben mit dem Signal "Zum Essen".
Wild oder Totsignale sind Fanfaren, die jeweils den
einzelnen Wildarten zugeordnet sind. Sie ertönen am erlegten
Stück, dem Aufbrechen und beim Streckenlegen.
Von besonderer praktischer Bedeutung als Steuerungs- und
Sicherheitselement bei
Gesellschaftsjagden
ist die Untergruppe der Jagdleitsignale. Die Jagdsignale
dienen hier hauptsächlich der Abstimmung der
Jäger
untereinander und der Jäger mit den
Treibern.
Die Verständigung über Jagdhornsignale ist auch in Zeiten
moderner Fernmeldetechnik mit Mobilfunktelefonen diesen
überlegen, wichtige Anordnungen werden unmittelbar von allen
Teilnehmern vernommen. Insofern ist der Einsatz der Signale,
die mit dem
Fürst-Pless-Horn geblasen
werden, weiterhin von hohem praktischem Wert. Die Signale
umfassen dabei die Begrüßung zu Beginn und am Ende der Jagd
(letzteres, bei Gesellschaftsjagden im Anschluss daran
gemeinsam geblasenes Signal wird in der
Jägersprache
Halali
genannt), Warnsignale und Hilferufe bei Gefahren und
Unfällen sowie die Anweisungen, wie sich die Treiber und
Jäger zu verhalten haben. Man spricht hier von
Jagdleitsignalen.
Die Totsignale werden nach
der Jagd beim Totverblasen an der
Jagdstrecke
mit dem Jagdhorn gespielt und gelten dem Wild als letzte
Ehrerweisung durch die Jäger. Totsignale werden dabei nach
Hoch-
und
Niederwild
geordnet. Beim Totverblasen werden Fürst-Pless-Hörner auch
zusammen mit in "B" gestimmten
Parforcehörnern
geblasen.
Allgemeine Signale[Bearbeiten
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Beispiel: Das hohe Wecken |
, Begrüßung, Zum
Essen, Jagd vorbei . |
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Jagdleitsignale[Bearbeiten
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Hegeruf, |
Antwort , |
Notruf, |
Das Ganze - Anblasen
des Treibens |
Aufbruch zur Jagd, |
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Laut treiben, |
Stumm treiben, |
Aufmunterung zum Treiben, |
Halt, |
Treiber in den Kessel, |
Treiber zurück, |
Hahn in Ruh, |
Sammeln der Jäger, |
Hunderuf, |
Wagenruf, |
Das Jagdleitsignal „Hahn in Ruh“ ist die inoffizielle
Bezeichnung für „Aufhören zu schießen“.
Seltener benutzte Jagdleitsignale[Bearbeiten
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Treiberwehren |
Ecke vor |
Mitte |
Richtung |
Rechter Flügel |
Sammeln der Schützen |
Linker Flügel |
Sammeln der Treiber |
Zusammenziehen der Flügel |
Wild ablegen |
Hochwildsignale[Bearbeiten
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Wisent tot |
Damhirsch tot |
Bär tot |
Muffel tot |
Elch tot |
Gams tot |
Hirsch tot |
Sau tot |
Niederwildsignale[Bearbeiten
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Reh tot |
Kaninchen tot |
Fuchs
tot |
Flugwild tot |
Hase
tot |
Raubwild tot |
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