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Zwischen der Inbesitznahme
des Wildes und seiner Verwertung liegen die Versorgung und der Transport.
Unter Versorgen versteht man
die fachgerechte Behandlung des erlegten Wildes. Diese dient dazu, das
Wild bis zu seiner Verwertung haltbar zu machen. Ohne richtige Versorgung
des Wildes ist dieses nicht zur Verwertung tauglich. Dabei sind
selbstverständlich sämtliche einschlägigen Vorschriften der
Wildbrethygiene zu beachten.
Nach dem Bundesjagdgesetz muss
jede Jägerin und jeder Jäger die Sachkenntnis hinsichtlich der richtigen
Behandlung des erlegten Wildes unter besonderer Berücksichtigung der
hygienischen erforderlichen Maßnahmen, in der Beurteilung der
gesundheitlichen unbedenklichen Beschaffenheit des Wildbrets, insbesondere
hinsichtlich seiner Verwendung als wertvolles Nahrungsmittel, nachzuweisen.
Das
Wildbret ist die Visitenkarte
des Jägers, der es weitergibt. Es ist auch eine Frage der Jägerehre nur
peinlichst sauberes und gesundes Wildbret zum Verzehr anzubieten.
Zudem hat der Gesetzgeber
Pflichten einer strengen Fleischkontrolle an die Jägerinnen und Jäger
übertragen.
Ein Verstoß gegen diese gesetzlichen Vorschriften ist unter
Strafe gestellt.
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Wild aufbrechen: die klassische Variante
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Bei der erprobten klassischen
Art aufzubrechen kann das erlegte Stück auf dem
Rücken liegend oder hängend aufgebrochen werden.
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Mit einem gut geschärften Jagdmesser wird
zuerst das Kurzwildbret abgeschärft und sodann das Stück mit einem kleinen
Schnitt an der unteren Bauchdecke geöffnet. Geschärft wird entlang des
Brustkorbes bis zur Drossel hin. Um nicht versehentlich den Magen und Darm zu öffnen(zu
verletzen),
wird die Messerspitze zwischen Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand
geführt. Zu diesem Zweck eignen sich besonders gut Messer mit stumpfen Spitzen,
sogenannte Gekrösemesser (Jagdmesser mit Aufbruchklingen). Ab dem Brustbein müssen Sie etwas
beherzter vorgehen oder eine Aufbrechsäge gebrauchen, um den Brustkorb
völlig zu öffnen.
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Ist der Brustkorb offen, wird das Schloss (Becken) des
Wildes von innen
vorsichtig an der Naht geöffnet bzw. aufgebrochen. Hilfreich
ist es, wenn Sie sich dabei auf die Hinterläufe des Wildes stellen.
Folgend
werden Schlund und die Drossel gelöst und mit dem gesamten Darmpaket über
die Keulen nach hinten gezogen und entleert.
Achtung: Sind Magen oder Darm
verletzt, könnten Bakterien der Innereien ins Muskelgewebe der Keulen
gelangen. Das beeinträchtigt die Haltbarkeit und auch den Geschmack des
Wildbrets.
Das fertig aufgebrochene Wildtier sollte mit kaltem
Wasser in Trinkwasserqualität
sorgfältig gereinigt werden und danach in die Kühlkammer, bzw. Wildkammer
gehängt werden.
Vorteile:
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das Wild kann auch liegend aufgebrochen werden
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auch schwerere Stücke Schalenwild können allein aufgebrochen werden
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schnell und unkompliziert
Nachteile:
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Keulen und Filets können angeschnitten und durch Schweiß und Bakterien
verunreinigt werden
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Wild ringeln:
- Hängen Sie
das Stück an den Hinterläufen auf, dann stören die Läufe nicht mehr
und Sie müssen nicht in gebeugter Haltung aufbrechen. Brechen Sie Ihr
Wild im Freien auf, eignen sich zu diesem Zweck aufklappbare Wildgalgen,
die Sie an einen Baum oder Hochsitz/Ansitzbock hängen können.
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Beginnen Sie mit dem Öffnen des Brustkorbes.
Dabei
setzen Sie das Messer mittig am Ende des Brustbeins an und schneiden
den Träger entlang bis hin zum Unterkieferwinkel. Am Knorpel links und
rechts des Brustbeins setzen Sie das Messer an und öffnen mit einem
Schnitt die Brust.
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Der nächste
Schritt ist das Öffnen der Bauchdecke.
Hierzu
muss vorher entweder die Spinne oder das Kurzwildbret abgeschärft
werden. Umfassen Sie die Spinne/Kurzwildbret, ziehen es nach oben, um
die umliegende Haut auf Spannung zu bringen und schärfen es einmal
herum ab. Nicht zu großzügig abschärfen, so bleibt genügend Decke
vorhanden, die die Keulen vor Verunreinigungen schützt.
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Jetzt wird
die Bauchdecke geöffnet.
Dafür setzen Sie an der
Stelle an, wo zuvor das Kurzwildbret abgeschärft wurde. Auch hierbei
eignen sich, wie bereits genannt, Messer mit abgestumpften Spitzen.
Diese verletzen den Pansen nicht so leicht, wie ein spitzes Messer.
Das Messer wird mittig an der Bauchdecke angesetzt und zum Brustbein
geführt. Um nicht zu tief zu schneiden, wird die Messerspitze wieder
zwischen Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand geführt. Beim
letzten Teil des Brustkorbes müssen Sie einmal etwas kräftiger
schneiden oder eine Aufbrechsäge verwenden und schon ist
der Brustkorb komplett geöffnet.
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Ist der
Brustkorb erst einmal geöffnet, fallen Ihnen die
Innereien schon gewissermaßen entgegen. Als nächstes den Uterus (beim
weiblichen Wild) und die Blase entfernen. Beides findet sich im
Beckenkanal. Achtung, bitte behutsam, denn die Blase könnte gefüllt
sein! Ist beides entnommen, hängt noch der Enddarm im Beckenkanal. Nun
können Sie die einzelnen Losungspillen im Darm nach unten schieben und
dann den Darm abschärfen. Das lange Stück, welches nun aus dem
Beckenkanal hängt, wird nach innen gestülpt und verknotet. Als
nächstes wird der Darm am Bindegewebe zwischen den Nieren entfernt.
Ist das erledigt, schärfen Sie am Zwerchfellpfeiler das Bindegewebe
ab. So lösen sich die restlichen Innereien. Jetzt schneiden Sie
einfach an den Seiten der Bauchhöhle das Bindegewebe ab und schon
fallen die Innereien heraus. Abschließend müssen noch Speise- und
Luftröhre sowie der Schlund rausgelöst werden.
- Der letzte
Schritt ist das Entfernen des Waidloches, in diesem
Falle das Ringeln. Dafür schneiden Sie rund um das Waidloch
in die Haut in Richtung des Beckenkanals. Dadurch lösen Sie den
Enddarm und dieser kann einfach rausgezogen werden. Jetzt sollte das
aufgebrochene Stück mit fließendem, kaltem Wasser in
Trinkwasserqualität sorgfältig gesäubert und dann in der Kühlkammer,
bzw. Wildkammer aufgehängt werden.
Vorteile:
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die natürliche Schwerkraft wird genutzt
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kein Bücken beim hängend Aufbrechen
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Verunreinigungen des Wildbrets, an Keulen und Filets werden deutlich
gemindert
Nachteile:
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zum Aufhängen des Wildes braucht es oft zwei oder mehr Personen
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zeitaufwendiger
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erfordert Erfahrung
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